Zeitreise

Eine Reise durch die Zeit der Entstehung von Döhnsdorf

Die folgende Tabelle zeigt in Form einer Zeittafel die Vor- und Frühgeschichtliche geschichtliche Entwicklung von Döhnsdorf .

ZeitDöhnsdorf
um 3.500 v. Chr.Jungsteinzeit


Megalithgräber
Riesensteingrab bei der Reuterweide

Putlos: Riesensteingrab auf dem Wienberg und an der Steilküste
um 1.800 v. Chr.Beginn der Bronzezeit HügelgräberGrabhügelfelder im Barensdorfer Busch und im Eitz

Die folgende Tabelle zeigt in Form einer Zeittafel die geschichtliche Entwicklung von Döhnsdorf nach Christi Geburt.

ZeitDöhnsdorf
um 500Völkerwanderung
ab 680 Besiedlung durch slawische EinwandererOldenburg wird Zentrum der wagrischen Slawen. Weitere Burganlagen bei Futterkamp (Hochborre) und in frühslawischer Zeit Farve (Grammdorf).
ab 1138/39Eroberung Wagriens und Beginn der deutschen KolonisationDas Lütjenburger Land, das Oldenburger Land und andere Küstengegenden bleiben den Slawen als Lebensraum erhalten.
um 1200Beginn der deutschen Landnahme von Lütjenburg in Richtung OldenburgWahrscheinlich wurde Döhnsdorf um 1200 herum gegründet. Schriftliche Quellen gibt es nicht.
1200 bis 1447Turmhügelburg

(Döhnsdorfer Burg)

Der heute noch vorhandene Turmhügel steht unter Denkmalschutz)
Der in Döhnsdorf eingesetzte Ritter schützt sich und seine Bauern durch einen Wehrturm. Das Gebäude wird auf einem aufgeschütteten Hügel errichtet und durch einen Wassergraben zusätzlich geschützt. Den Bauern steht ein Befestigungsrecht nicht zu.
1319/1339Abwanderung von Döhnsdorfern nach LübeckDie Döhnsdorfer Ritterfamilie (oder ein Teil von ihr) wandert nach Lübeck ab.
Erste Eintragung in den Lübecker Neubürgerlisten:“1319 domina Abele Bürge: Johannes Donstorpe filius Eylardi“.
1340Johann, Graf von Holstein und Stormarn stiftet am 1.11.1340 eine Vikarie im Schloß zu PlönErstmalige Erwähnung des Dorfes Döhnsdorf in einer Urkunde. Der Graf gibt 10 Mark Grafenschatz aus den Dörfern Petersdorf, Harmsdorf, Meischensdorf, Grammdorf, Farve und Döhnsdorf.
1350PestepidemieIn den nächsten 100 Jahren folgen weitere 20 Pestzüge.
1441Gottschalk von AhlefeldtDöhnsdorf gehört zum Besitz des Ritters Gottschalk von Ahlefeldt.
1447Bildung des Gutes Farve in den Jahren 1439 bis 1464 durch Henning PogwischSpätestens 1447 hat Henning Pogwisch das Dorf von Gottschalk von Ahlefeldt erworben.
1555LeibeigenschaftIm Jahre 1555 erscheint erstmals das Wort „Leibeigener“ in schl.-holst. Akten und ostholsteinische Ritter können 1572 erklären: “Alle Eingesessenen seien leibeigen, alle Güter seien der Herren Eigentum.“ Auf dem Haderslebener Landtag am 14 April 1614 fand die Leibeigenschaft dann ihre gesetzliche Anerkennung.
1607Das Gut Farve wird geteiltDöhnsdorf gehört zum neu gegründeten Gut Weißenhaus (bis 1928).
1627Der 30jährige Krieg erreicht OstholsteinVom 23. – 25.9.1627 findet bei Weißenhaus eine Schlacht statt. Die kaiserliche Armee gewinnt und Wallenstein hat ganz Wagrien in seiner Hand.
1735von Platen HallermundGraf Georg Ludwig v. Platen Hallermund erwirbt Weißenhaus.
1797Aufhebung der Hoftage im Gut WeißenhausDie Bauern (Hufner) bislang „Wirte bis weiter“ erhalten Pachtverträge.
1798Bildung des Meierhofes FriederikenhofEin Teil der Fläche wird aus dem Döhnsdorfer Dorfland herausgelöst.
1803VolkszählungDie Einwohnerzahl beträgt 197 Personen (45 Familien).
1805Aufhebung der LeibeigenschaftMit Wirkung vom 1.1.1805 wird die Leibeigenschaft abgeschafft.
1848Schleswig-Holsteinische ErhebungIn Döhnsdorf wird im April 1848 der Döhnsdorfer Volksbelehrungsverein gegründet. Der Döhnsdorfer Lehrer Marcus Mester wird Ende Juli 1848 in die Landesversammlung gewählt.
1851/54Die Zeit nach der gescheiterten RevolutionAls Reaktion auf sein soziales und politisches Engagement wird Mester auf Drängen des Grafen vom Dienst suspendiert, mit einem Strafprozess überzogen und 1854 ohne Pension aus dem Schuldienst entlassen. Im Strafverfahren wird Mester in letzter Instanz von allen Vorwürfen freigesprochen.
1860VolkszählungDie Döhnsdorfer Einwohnerzahl beträgt 279 Personen (57 Familien). Anzahl der Gebäude: 27
1863/64Bundesexekution in Holstein und LauenburgDer sächsische Oberleutnant von Friesen beschreibt unsere Gegend:
„Bei Döhnsdorf wurde Frühstück gemacht, und wir marschierten zwischen hohen Knicks gen Weißenhaus, wo wir plötzlich ins Freie traten und die Ostsee vor uns hatten. Das Wetter aber war so unangenehm, daß der Anblick auf uns alle durchaus keinen Eindruck machte und jeder nur stumm seines Weges zog. Der Weg – so breit, daß 10 Wagen nebeneinander fahren konnten – führte wohl 3 Stunden lang am Meere über Dünen hin; eine öde und traurige Gegend.“
12.1.1867Einverleibung der Herzogtümer in Preußen –
Aufhebung der Patrimonial-gerichtsbarkeit
Als König Wilhelm den Befehl gibt, die „preußischen Adler an den Grenzen zur Bezeichnung Unserer Landesherrlichkeit aufzurichten“, wird das Ende des Gutsgerichts Weißenhaus eingeläutet.
17.1.1907FeuerwehrAuf Wunsch der Gutsherrschaft wird die Freiwillige Feuerwehr Döhnsdorf-Wasbuck gegründet.
1928Auflösung der Gutsbezirke Döhnsdorf, Weißenhaus, Friederikenhof und Wasbuck bilden fortan die Landgemeinde Weißenhaus.
1928/30Verkauf der Zeitpachtdörfer1928 verkauft der Graf die Zeitpachtdörfer Döhnsdorf und Wasbuck an die Höfebank. Die Hufner, Kätner und Insten werden im Jahre 1930 Eigentümer ihrer Stellen.
Der Lehrer notiert (1929):“Die Weihnachtsfeiern in der Schule hören mit diesem Jahre auf. Die bisherige Bescherung aller Schüler durch Frau Gräfin v. Platen Weißenhaus beschränkt sich von nun ab auf ein Beschenken der Kinder ihrer Gutsarbeiter im Schloß. Nach dem Verkauf der Ortschaft Döhnsdorf ist das Verhältnis zum Schloß naturgemäß gelockert.“
1933-1939Die Gemeinde DöhnsdorfDie Gemeinde Weißenhaus wird im Jahre 1933 in Gemeinde Döhnsdorf umbenannt.
Am 1.4.1939 entsteht aus den Gemeinden Döhnsdorf, Hohenstein und Hansühn die Gemeinde Wangels.
1933Hitlers MachtergreifungDer Lehrer schreibt in der Schulchronik: Am 4. März zur Reichstagswahl hatte sich das deutsche Volk entschieden zu Adolf Hitler bekannt. Die NSDAP errangen 288 Reichstagssitze. Auch hier bekannten sich von 235 abgegebenen gültigen Stimmen 150 zu Hitler. Die Fahne Schwarz-rot-gold wurde darum am 6. März vom Gemeindevorsteher zurückgefordert und wenige Wochen später erhielt unsere Schule eine Hakenkreuzfahne.
1945KriegsendeBericht der Lehrerin: Die Klasse, die vorher wohl nur gut 60 Kinder stark war, füllte sich täglich. Flüchtlinge aus den Ostgebieten unseres Reiches waren mit großen Trecks in unsere Heimat geflohen und suchten hier eine Bleibe. Auch Kinder aus unseren Großstädten Kiel und Hamburg wurden hier einquartiert, da in Kiel wegen der täglichen Fliegerangriffe keine Schulen geöffnet waren. So stieg die Schülerzahl bis Ende April auf 90.
1968Döhnsdorfer SchuleDie Döhnsdorfer Schule wird endgültig aufgelöst. Die verbleibenden Schüler kommen in die Dörfergemeinschaftsschule Hansühn.
1993DorferneuerungMit einem Kostenaufwand von rd. 4,8 Millionen DM wird die Dorferneuerung abgeschlossen (zentrale Ortsentwässerung, Ausbau Dorfstraße, Ausbau Kanalnetz etc.).
2023GlasfasernetzDöhnsdorf wird an das Glasfasernetz des ZVO angeschlossen