Schlacht bei Weissenhaus

Die Schlacht bei Weißenhaus

1627

Der Dreißigjährige Krieg

(Auszüge aus: Carl-Günther Lohf, Der Dreißigjährige Krieg im östlichen Holstein, Jahrbuch für Heimatkunde, Oldenburg/Ostholstein, 2000, Seite 33)

Wallenstein schreibt am 11.9. aus Eidelstedt an Herzog Friedrich III., er sei bis hierher gekommen und habe die Armee aufgeteilt.

Feldmarschall Heinrich Graf Schlick sei mit über 30.000 Mann an die See entsandt worden.

(Quelle: Kollmann, S. 215, Nr. 507)

Schlick solle zur Ostsee vorstoßen und dort die wichtigen Häfen in seine Hand bringen.

(Quelle: Kollmann S. 216, Nr. 514)

Zwischen Oldenburg und Heiligenhafen begannen die dänischen Truppen, Schanzen aufzuwerfen. Nach Darstellung von Voß sollen sie beim Hof Weißenhaus errichtet worden sein.

(Quelle: Voß I, S. 136; S. 137 Fußnote: „Wallenstein theilte von Itzehoe aus dem in Mecklenburg stehenden Obersten von Arnim brieflich die Niederlage des Markgrafen bei Weißenhaus mit. Der Brief ist datiert vom 29. Septbr. 1627.“)

Doch bevor die Verteidigungsanlagen fertiggestellt waren, griffen die kaiserlichen Truppen an. Sie waren von Oldesloe und Eutin her nach Wagrien vorgestoßen. Am 25. September berichtet Schlick aus Oldenburg an Wallenstein, er habe sich am 20. dieses Monats von Oldesloe aus direkt nach Oldenburg in Marsch gesetzt.

Dort habe er von der Ankunft des Markgrafen v. Baden-Durlach mit vier Fußregimentern, 16 Reiterkompanien und zwölf Geschützen erfahren.

Am 23. September sei er in Reih und Glied gegen Durlach aufmarschiert. Zuerst sei Collaltos Regiment auf eine feindliche Stellung gestoßen. Dabei haben die Dänen mehrere hundert Mann verloren und zurückweichen müssen.

Am 24. habe der Feind versucht, seine Stellung zurückzuerobern, habe dabei aber Verluste erlitten.

Am 25. habe sich der Markgraf mit den höheren Offizieren und etwa 400 Mann in Heiligenhafen eingeschifft und auf die Insel Fehmarn begeben.

Die übrigen dänischen Truppen seine unter dem Befehl Herzog Bernhards v. Weimar an Land zurückgelassen worden. Als er ihre Verfolgung begann, hätten sie ihm angeboten, Fahnen und Waffen niederzulegen unter einer Bedingung: Sie wollten entlassen werden oder in die kaiserliche Armee eintreten. Er habe ihnen darauf nicht geantwortet und sie weiter verfolgt.

Beim zweiten Angebot habe er zugestimmt, um überflüssige Verluste zu vermeiden. 27 Fahnen, 17 Kornette und 12 kleine Feldgeschütze seien in seine Hand gefallen.

(Quelle: Kollmann, S. 217, Nr. 516; nach Böttger (1949), S. 77, erfolgte der Angriff am 15.9.1627)

Die schottischen Hilfstruppen haben insgesamt etwa 400 Mann an Toten und Verwundeten verloren. 800 schottische Soldaten sollen mit den Schiffen entkommen sein.

(Quelle: Voß I, S. 137)

Die ganze wagrische Halbinsel befand sich nun im Besitz der kaiserlichen Armee.

Literatur:

1) Kollmann, Josef (Hrsg.): Der Dänisch-Niederdeutsche Krieg und der Aufstieg Wallensteins, Quellen zur Geschichte der Kriegsereignisse der Jahre 1625-1630 (Documenta Bohemica Bellum Tricennale Illustrantia, Tomus IV, Wien-Köln-Graz 1974

2) Voß, J.: Chronikartige Beschreibung der Insel Fehmarn, Burg a.F. 1889/1891 (Unveränderter Nachdruck 1978)